geöffnete Brieftasche mit Bargeld und Facebook- und Google Kärtchen

Online-Werben ja – aber wie? Und wo? Kosten soll es möglichst wenig, aber bringen soll es viel. Die großen Player Google und Facebook liegen Kopf an Kopf, doch wo schaut tatsächlich mehr für den Werbeeuro heraus? Für Unternehmer, die alles wollen, zurzeit aber nicht so recht wissen, wo sie ihre Online-Werbung am besten platzieren.


Facebook schlägt Google


Online-Werbung kostet Geld. Jeder Klick nur ein bisschen – in Summe aber ein Milliardengeschäft. Kein Wunder also, wenn sich die großen Player um die zahlenden Kunden streiten. Zwei stechen hier besonders hervor: Google und Facebook liefern sich mittlerweile einen Kampf der Giganten um Kunden, Klicks und natürlich um das Werbebudget. Wer die Nase vorne hat, wenn es darum geht, die richtige Werbung im richtigen Moment auszuspielen und damit die Kundenerwartungen akkurat zu treffen, macht das große Rennen. Denn die Qualität der Klicks auf eine ausgespielte Werbung ist das Maß dafür, ob sich der finanzielle Aufwand für ein Unternehmen ausgezahlt hat. Aber von Anfang an:

Mobilegeddon

Letzten April hat Google im sogenannten „Mobilegeddon“ seine Such- und Bewertungs-Algorithmen für Webseiten geändert. Seither werden „mobile friendly Websites“ in der organischen Suche besser hervorgehoben. Eine durchwegs verständliche Überlegung, wenn der rasant wachsende Smartphone-Markt betrachtet wird.

Websites, die auf diese Umstellung nicht reagiert haben und weiterhin nicht sinnvoll auf Tablets und Handys dargestellt werden können, verzeichnen nun über den Suchriesen Google bis zu 10 % weniger Besucher. Das Minus hängt direkt mit der Seitenqualität zusammen: Nicht mobilfähig ist für Google nämlich gleichbedeutend mit weniger Qualität. Diese fehlende Qualität wirkt sich aber nicht nur auf die organische Suche aus, sie hat auch direkten Einfluss auf die Kosten bei den Werbeschaltungen. Wer dieselbe Menge an Werbekontakten erreichen will wie in der Zeit vor dem Mobilegeddon, muss dafür jetzt einen spürbar höheren finanziellen Aufwand in Kauf nehmen. Das ist für viele Unternehmen eine schmerzvolle Erfahrung.

Schlecht für Google

Googles rigorose Umsetzung der „mobile first“ Methode brachte, wie Adobe im ADI’s Q2 Digital Advertising Report aufzeigt, nicht nur Vorteile. Seit Ende April ist bei der bezahlten Google Werbung ein Anstieg der durchschnittlichen „Costs per Click“ (CPC +16%) zu verzeichnen. Gleichzeitig fiel die „Click through Rate“ (CTR -9%). Das bedeutet, dass Unternehmen zurzeit mehr für ihre Werbung aufwenden müssen, gleichzeitig aber weniger Besucher auf ihre Webseite leiten können. Mehr Geld für weniger Leistung also.

Das freut die Konkurrenz

Google muss schmerzhafte Einbußen bei seinen Kunden hinnehmen. Ursache sind kleinere und mittlere Unternehmen, die sich in der Hoffnung auf ein besseres „Return on Investment“ (ROI) neue Anbieter suchen. Und die beste Alternative zu Google sind in diesem Fall Angebote, die außerhalb Googles Netzwerk liegen. Neben Bing und Yahoo konnte sich hier vor allem Facebook etablieren.

Facebook‘s Pluspunkte

Facebook hat für Werbetreibende den Vorteil, dass es einen starken mobilen Markt bedient. Die Facebook-App ist nämlich für viele Smartphone- und Tablet-User ein Out-of-the-Box Standard-Programm geworden, das nicht mehr wegzudenken ist. Gleichzeitig ist die Verweildauer bei Facebook-Seiten um ein Vielfaches höher als bei Suchanfragen über das Google-Suchnetzwerk. Der Besuch der eigenen Timeline auf Facebook kostet Zeit. Damit ist hier auch die Chance höher, Werbung wahrzunehmen und darauf zu reagieren. Die CTR von Facebook ist dementsprechend um ein Vielfaches besser als von Google. Nicht zuletzt ist Werbung, die einem Freund gefällt, deutlich interessanter als Werbung, die man einfach im Vorbeiklicken sieht.

Die Lösung – Nimm zwei!

Für werbende Unternehmen heißt das nun aber nicht, dass man künftig auf Google verzichten kann oder soll, wenn sie Informationen verteilen und Besucher auf die eigene Website ziehen wollen. Wie so oft, erweist sich nämlich der mittlere Weg als der goldene. Im B2B wie auch im B2C Bereich geht es vor allem darum, möglichst viele Plattformen abzudecken. Nur so können die Aufmerksamkeit für die eigenen Produkte und die Anzahl der Kontakte maximiert werden. Während der eine Anbieter (Google) die möglichen Kunden schon bei der Suche abholt, kann der zweite Anbieter (Facebook) interagieren und Personen in ihrer Freizeit treffen. Eine tolle Kombination!