Kamera-Icon

Digital, global und mobil. Dank unserer Smartphones sind wir immer online, live und in Echtzeit überall dabei. Andauernd prasseln neue Eindrücke, Mitteilungen und Werbebotschaften auf uns ein. Wie wir dennoch das sehen, was uns interessiert, und was Werbetreibende tun sollten, damit ihre Botschaft in der Bilderflut nicht untergeht, erzählen wir in diesem Beitrag.


Digitales Daumenkino


Für viele von uns ist ein Leben ohne nicht mehr vorstellbar. Wenn wir könnten, würden wir nebenbei sogar noch duschen und baden, denn wir tun es einfach immer und überall. Echt wahr!

In kürzester Zeit ist es so wichtig geworden, dass es viele andere Dinge verdrängt hat. In jeder freien Minute wird es hervorgeholt und in andächtig gebeugter Haltung mit den Daumen bearbeitet. Nie ist es weiter als die eigene Hosentasche entfernt – es könnte ja jetzt, in diesem Augenblick, etwas passieren, etwas unglaublich Wichtiges sogar. Schlimm dann, wenn wir es verpassen. Genau darum brauchen wir es. Mittlerweile zählt die Wunderbox zu den liebsten Spielzeugen und ist Inbegriff der heutigen digitalen Zeit: das Smartphone – unverzichtbarer Bestandteil unseres modernen Lebensstiles.

Statistik der Internetnutzer in Österreich

Statistik der Internetnutzer in Österreich [Quelle Statistik Austria]

 

Statistik der Internetnutzer nach Endgerät in Österreich

Statistik der Internetnutzer nach Endgerät in Österreich [Quelle Statistik Austria]

Wen wundern da die kürzlich veröffentlichten Zahlen der Statistik Austria, die genau eben dieses widerspiegeln? Wir sind mobil und allzeit vernetzt. Unsere handlichen Multitalente verbinden uns mit Facebook, Whatsup, E-Mail, Nachrichten, Spielen – alles ist immer dabei und nur eine kleine Wischbewegung entfernt. In Echtzeit, versteht sich.

Diese einfache Art und Weise, schnell an relevante Informationen zu kommen, Produkte zu suchen und zu vergleichen, Kommunikation mit Freunden, Kollegen oder auch Kunden aufzubauen oder sich einfach nur vom Alltag ablenken zu lassen, ist so schön. Nur ein kurzer Blick hier, ein schneller Wisch da. Es ist alltäglich und fällt uns meist gar nicht mehr auf, aber wir sind digitale Wesen geworden.

Fingerspitzengefühl erforderlich

Wenn so viele fast permanent und zumeist nur über das Handy online sind und jede/r Österreicher/in statistisch 1,5 Simkarten besitzt, ist es nur naheliegend, dass Werbebotschaften sich neuerdings verstärkt auf dieses Medium konzentrieren. Mobile Marketing eben. Werbung am Handy. Ein „neues“ Medium mit vielen tollen Möglichkeiten für jene, die damit umzugehen wissen.

Einfache Bannerwerbung reicht aber hier nicht aus. Behutsam und zielgerichtet muss die Werbebotschaft heute sein. Sie darf nicht als unangenehm oder gar störend empfunden werden, sonst wird sie blockiert und ausgeblendet. Immerhin liegt uns unser Handy am Herzen, da wollen wir keine störenden Nebengeräusche, oder? Daher Vorsicht bei mobilen Werbebotschaften. Am besten eignen sich, da sind sich Experten einig, Nachrichten mit Mehrwert. Gemeint ist ein Nutzen für den Kunden, der Interesse weckt. Außerdem soll sie speziell auf das jeweilige verwendete Gerät zugeschnitten sein. Am besten sollte Werbung Cross-Device-fähig sein, denn der Kunde von heute informiert sich am Handy, liest am Tablet und kauft am PC. Werbung, ja – aber keinesfalls zuviel! Eine verrückte Wissenschaft, die gelernt sein will, dieses Werben. Oh ja.

Blind auf beiden Augen?

Wir sind digital und das ist gut. Aber gerade weil wir so selbstverständlich digital sind, sind wir für gewisse Informationen blind geworden. So wie wir zuvor gelernt haben, Plakate auf der Straße, in der U-Bahn und auch sonst im täglichen Leben zu übersehen, haben wir mit der zunehmenden Digitalisierung unserer Lebenswelt gelernt, Werbung im virtuellen Umfeld auszublenden. Bei Desktop-Nutzern wird hierbei von „Banner Blindness“ gesprochen.

Für Werbende noch schlimmer ist, dass eine wachsende Gruppe von Usern gar nicht erst abwartet, bis Werbeinhalte quasi von selbst aus dem Blickfeld verschwinden. Sie verwendet lieber gleich Werbeblocker und sperrt damit die ausgespielte Werbung tatsächlich aus. Damit sind sie „blind auf beiden Augen“ für die gewohnten Werbeformen. Die Werbung geht unter, die Botschaft ist weg vom Fenster und vorbei die Chance auf das gute Geld. Dumm dann, wenn gerade Sie jemand sind, der etwas verkaufen wollte. Ein Produkt oder eine Dienstleistung – irgendetwas eben.

So wird’s gemacht!

Mit dem Mobiltelefon ist auch die mobile Werbung beim Endverbraucher angekommen. Aber wie sollen die Chancen genutzt werden, ohne dass dieselben Fehler wie zuvor am Desktop passieren. Und natürlich auch mit denselben Konsequenzen: Verdruss, Sichtbarkeitsverlust und Programme die Werbung blockieren? Handys sind mittlerweile für viele die Hauptinformationsquelle. Wer dort sichtbar ist und Kunden und Interessenten gezielt anzusprechen versteht, hat es richtig gemacht und ist einen Schritt weiter.

Native Advertisement

Native Advertisement heißt nichts anderes als (stimmige) Werbung im natürlichen Umfeld der redaktionellen Inhalte. Dabei passt sich Werbung optisch, gestalterisch und inhaltlich an die Umgebung an. Aus dem Magazinbereich ist dazu der Begriff des Advertorials bekannt. Viele Experten aus der Werbebranche halten die nativen Formate der Werbung für die ideale Lösung, um Kunden erfolgreich anzusprechen. Voraussetzung ist jedenfalls, dass die so bespielten Werbeflächen – wie im Zeitungs- und Magazinbereich auch – ausreichend gekennzeichnet werden und einen erkennbaren Nutzen für den Verbraucher mit sich bringen, sonst ist der positive Effekt weg. Im schlimmsten Fall sogar, wird die Werbung als Schleichwerbung angesehen. Das mögen die Leser dann gar nicht.

Content Marketing

Mobile Endgeräte mit verschiedenen Werbemöglichkeiten

Display-, Native-Advertisement und Content Marketing; welche Strategie ist die Richtige?

Beim Content Marketing tritt der werbliche Teil der Botschaft in den Hintergrund. Hier werden nämlich Inhalte und damit Informationen vermittelt. Weder ein Produkt noch ein Unternehmen stehen im Fokus, sondern der Nutzen für den Leser. Die Bereitstellung nützlicher Information oder lockere Unterhaltung sollen positive Assoziationen für das Unternehmen erzeugen.

Display Advertisement

Eigentlich bezeichnet der Begriff „Display Advertisement“ ganz einfach „Werbung auf dem Bildschirm“. Diese Werbeform ist, ebenso wie am Desktop, die am weitersten verbreitete im mobilen Werbesektor. Hier ist es entscheidend, kreativ zu sein und dann ganz bewusst zu sagen, „Das ist Werbung“. Die Botschaft muss gefallen, Spaß machen und Neugier wecken. Denn wie immer gelten auch hier die ewig gleichen Voraussetzungen für den Erfolg: relevante Inhalte, ein leicht erkennbarer Nutzen für den Endverbraucher und eine gelungene Umsetzung.