Leere Sprechblasen

Die Sprache sagt mehr über uns als wir denken. Oft genügt ein Satz, um zu wissen, mit wem wir es zu tun haben. Aussagen vermitteln Werte und Informationen. An den richtigen Stellen eingesetzt, verhilft das Corporate Language eine eigene Identität im Unternehmen aufzubauen.


Redest du noch oder kommunizierst du schon? - Die Unternehmenssprache


Die Persönlichkeit eines Unternehmens (Corporate Identity) in der öffentlichen Wahrnehmung wird wesentlich von 3 Säulen bestimmt: dem Unternehmensverhalten (Corporate Behaviour), dem Unternehmenserscheinungsbild (Corporate Design) und der Unternehmenskommunikation (Corporate Communications).

Ein in der Praxis oft noch vernachlässigter Teilbereich der Unternehmenskommunikation ist die Unternehmenssprache (auch: Corporate Wording® (vgl. Förster 2003) oder Corporate Language). Dabei geht es darum, einen einheitlichen Sprachgebrauch zu definieren und in der Unternehmenspraxis umzusetzen. Ähnlich wie das Corporate Design, das für die visuelle Wahrnehmung zuständig ist, soll die gemeinsame Sprache zu einem einheitlichen Gesamtbild des Unternehmens beitragen.

Der Alltag in vielen Firmen sieht allerdings anders aus: Unterschiedliche Personen mit völlig unterschiedlichem Wortschatz, Sprach- und Schreibstil vertreten das Unternehmen nach außen. Auf das sonst durchaus gepflegte einheitliche Bild fallen erste Schatten. Geht es vielleicht sogar um ein heikles Thema, sind Kundinnen und Kunden zumindest irritiert.

Ziel des Corporate Language ist es, einen Sprach-Rahmen zu schaffen, der zur Unternehmensphilosophie passt und diese unterstützt: einheitliche (An-)Sprache, zielgruppengerechte Formulierungen, stimmiger Gesamteindruck. Durch seine konsequente Umsetzung im Alltag bekommen alle Kommunikationswege und Mittel eines Unternehmens einen für das Unternehmen identitätsstiftenden Charakter, der unabhängig vom Inhalt und Verfasser wahrgenommen wird. Briefe, Rechnungen, die Website, aber auch Informationsmaterial, Werbemittel u.dgl. tragen die unverwechselbare Handschrift des Unternehmens. Ein Beispiel? Denken Sie einfach an das „Du“ eines bekannten Möbelgroßhändlers.

Das Entwickeln und Etablieren einer einheitlichen Unternehmenssprache ist ein Prozess, bei dem viele unterschiedliche Anforderungen aus verschiedenen Unternehmensbereichen einbezogen werden müssen. Am Anfang steht daher eine Analyse der bisherigen Unternehmenssprache, der Rahmenbedingungen und der Ziele. Auch wenn die Konzepte einer Unternehmenssprache immer unterschiedlich sind und individuell für jedes Unternehmen gestaltet werden müssen, gibt es grundlegende Bereiche, die immer betroffen sind und vereinheitlicht werden sollten:

  • Die Begrüßung von Neukunden
  • Angebotslegung
  • Beantwortung von Fragen
  • Beschwerdemanagement

Daraus entsteht ein Repertoire an Textbausteinen, Phrasen und Richtlinien, das bei alltäglichen Aufgaben die kreative Texterstellung der Verfasser lenkt, sie aber nicht behindert. Für die wichtigsten unternehmensrelevanten Aspekte werden so klare Wege vorgezeichnet.